Die Weidfelder in den Hochlagen des Großen Wiesentales sind durch die Beweidung mit Rindern, insbesondere dem Hinterwälder Rind entstanden. Früher führten die Hirten auch Schafe und vor allem Ziegen mit. Durch das selektive Fressen der Tierarten entstand die typische Pflanzenarten- zusammensetzung der Borstgrasrasen und Flügelginsterweiden. Mit dem Rückgang der Landwirtschaft nach dem 2. Weltkrieg fanden sich keine Landwirte mehr, die Rinder auf den mageren, futterarmen Flächen weiden ließen, denn es gab genügend hochwertige Futterflächen. Die meisten Gebiete wurden dann von Wanderschäfern aufgesucht, die je nach Futterzustand zwei mal im Jahr acht bis 14 Tage ihre Herden grasen ließen. Durch das Pferchen wurden einige Flächen mit Nährstoffen angereichert, so dass die seltenen Pflanzen dort verschwanden. Durch die Schafbeweidung entstanden außerdem großflächig Zwergstrauchheiden anstelle von Borstgrasrasen. Um die Flächen wieder in den artenreichen Zustand zu bringen, ist die traditionelle Beweidung erforderlich. Mit Hilfe der Förderung der Ersteinrichtung (Zäune, Tränken) durch das Naturschutzgroßprojekt und der Förderung durch die Landschaftspflegerichtlinie (dauerhafte Beweidung) ist es gelungen, am Belchengipfel und am Schwarzberg in Menzenschwand die Rinder- und Ziegenbeweidung wieder einzuführen.