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gefördert durch:
Bundesamt für Naturschutz
mit Mitteln des:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Baden-Württemberg
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg

letzte Änderung:
26.09.2006
Projektgebiet / Teilgebiet Taubenmoos

Teilgebiet Taubenmoos

Größe: 142 ha
Gemeinden: Bernau
Schutzstatus: Geplantes Naturschutzgebiet

 

Kurzcharakteristik
Das Taubenmoos ist ein vergleichsweise kleines Teilgebiet und liegt im Naturraum der Menzschwand-Bernauer Hochtäler in einem Seitental der Bernauer Alb auf einer Höhe von ca. 1000 m. Die Ablagerungen und das Geschiebe der Gletscher verhinderten den Abfluss des Schmelzwassers und aus kleinen Tümpeln und Sümpfen entwickelte sich in dem kühlen und feuchten Gebirgsklima ein ausgedehnter Moorkomplex, der heute zu einem großen Teil bewaldet ist. An den Talhängen schließen sich an die Moore ausgedehnte Weidfelder an und im Talausgang kommen zusätzlich artenreiche Mähwiesen vor. Im Taubenmoos kommen neben verschiedenen Moor-Lebensräumen auch sehr seltene und zum Teil gefährdeten Pflanzenarten ebenso wie zahlreiche Tagfalter- und Heuschreckenarten der Roten Liste vor.

Das Gebiet hat u.a. wegen des Vorkommens einiger Arten eine überregionale Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz.

Lebensräume
Die Vegetation der Hochmoore wird v.a. von Torfmoosen gebildet. In den etwas trockeneren Randbereichen kommen Zwergsträuchern wie die Heidelbeere, das Heidekraut und die Rauschbeere vor, wobei die letztgenannte Art im Taubenmoos große Bestände bildet. Die Niedermoore und Übergangsmoore sind artenreicher, liegen am Rand kleiner Bäche innerhalb der Weidfelder und werden den sog. Braunseggen-Rieden zugerechnet.

Bei den Wäldern des Taubenmoos handelt es sich überwiegend um Tannen-Fichtenwälder, die am Rand der Hochmoore oder entlang des Rönischbächles in großflächige Bestände des Peitschenmoos-Fichtenwaldes oder in reine Fichten-Moorwälder übergehen.

Das Teilgebiet hat eine sehr hohe naturschutzfachliche Bedeutung u.a. wegen seiner für das Projektgebiet nahezu einzigartigen Moorstandorte und das Vorkommen der hieran gebundenen Tier- und Pflanzenarten. Von regionaler und hoher naturschutzfachlichen Bedeutung sind die lichten Moorwälder des Taubenmooses.
Arten

Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris)
Das Sumpf-Herzblatt ist eine Pflanzenart der Moore und blüht erst im August. Die Pflanze ist gefährdet und gesetzlich geschützt. Bei genauer Betrachtung der Blüte erkennt man im Inneren zwischen den Staubblättern drüsenähnliche Gebilde, sogenannte Nektarien. Sie sondern jedoch keinen Nektar ab, sondern dienen lediglich der Anlockung von Insekten; es handelt sich um eine „Täuschblume“.
Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum)
Das Wollgras bildet auffällige Bestände und wächst ebenfalls auf Moorstandorten. Der Name Wollgras beschreibt die wollartigen, stark umgewandelten Blütenblätter, welche die Samen umgeben. Dadurch ist die Pflanze im Samenzustand weithin sichtbar, die Blüte im Frühjahr ist dagegen eher unscheinbar. Die leuchtend weißen „Wollschöpfe“ lösen sich mit der Frucht von der Pflanze und bilden dann einen Flugapparat, mit dem sich die Pflanze gut verbreiten kann.

Hochmoorgelbling (Colias palaeno)
Der Hochmoor-Gelbling gehört zu den stark gefährdeten Tagfalter-Arten und sein Vorkommen ist auf das Vorhandensein der Rauschbeere angewiesen: die Eier werden auf den Blättern der besonnten Rauschbeeren-Sträucher abgelegt und dienen zusätzlich den Raupen als Nahrung. Die fliegenden Falter suchen Nektar auf den Blütenpflanzen der Umgebung. Der Hochmoor-Gelbling findet im Taubemoos noch gute Lebensbedingungen vor.
Leitbild (Schwerpunkte der Landschaftsentwicklung)
  • danubische Waldmoor-Moorwald-Landschaft
  • extensiv genutzte montane Weidelandschaft mit besonderen Feuchtgebieten

Maßnahmen

Das Gebiet wird von immer mehr Besuchern genutzt. Daher ist vorgesehen, Maßnahmen zu einer naturverträglichen Besucherlenkung zu ergreifen. Vor allem im „Zauberwald“ soll der stärker werdende Besucherstrom kanalisiert werden. Die Streckenführung des zukünftigen Weges wurde zwischenzeitlich abgestimmt, so dass noch vor der Winterpause 2006/2007 mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann.

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